Kroatien: Donauschwäbische Grabsteine zerstört

Wie auf der Internetseite der deutschen Minderheit in Kroatien (www.deutsche-gemeinschaft.eu) zu lesen ist, wurden in Kroatien zwischen Allerheiligen und Weihnachten 2013 zwei donauschwäbische Friedhöfe entweiht. Diese beiden Friedhöfe befinden sich auf dem Gebiet der Gemeinden Gorjani und Punitovci bei Djakovo (Dakovo). Es handelt sich dabei um die Friedhöfe in Tomaschanzi (Tomasanci) und Kerndia (Krndija). Kerndia liegt im slawonischen Bezirk Essegg (Osijek) und hatte im Jahre 1931 eine Einwohnerzahl von 1399, davon 1345 Deutsche (Quelle: Leidensweg der Deutschen im kommunistischen Jugoslawien, Band 1, Seite 771, herausgegeben von der Donauschwäbischen Kulturstiftung – mehr zu dieser Veröffentlichung unter “Publikationen”). Der Ort wurde im August 1945 in ein Lager für donauschwäbische Zivilisten umgewandelt, in welchem insgesamt zwischen 3500 und 4000 Personen eingesperrt waren. Zwischen 500 und 1500 Deutsche fanden dort den Tod, die Hauptursachen waren Unterernährung und Typhus. Auf der Internetseite der Deutschen in Kroatien wird die aktuelle Schändung der Friedhöfe mit zahlreichen Fotos dokumentiert. Die inoffizielle Stellungnahme der Staatsanwaltschaft der Gemeinde Naschitz (Nasice), wonach die Grabsteine auf Grund ihres Alters und abgenutzten Materials eingestürzt wären, wird in diesem Beitrag bezweifelt. So heißt es dort:

“Merkwürdig ist, dass es an den Bruchstellen keine Spuren von Moos oder Strukturänderungen des Materiales, die von Wettereinflüssen bedingt wären (Regen oder Schnee) vorzufinden sind. Ebenfalls wurde nicht beachtet, dass die Friedhöfe zu Allerheiligen besucht wurden und dass zu dieser Zeit keine jegliche Zerstörung weder bemerkt noch gemeldet wurde. Die sich aufdrängende Schlussfolgerung ist, dass sei kein Werk der lokalen Vandalen, sondern eine organisierte Aktion zum Abbruch der Grabsteine, wahrscheinlich zum Zwecke einer Umänderung und zu weiterem Verkauf.”

In dem Artikel wird zudem auf Schändungen der Gedenkstätten der Deutschen in der benachbarten Vojvodina (Serbien) verwiesen. Beispiel: Lager Gakowa bei Sombor im Jahre 2012.

Mehr hierzu siehe: Denkmälerschändung in Gakowa
Denkmäler unter den Schutz des serbischen Staates?

Der Unterschied: “In fast allen Fällen reagierte die Polizei prompt und schnappte die Vandale”.

Der komplette Artikel ist unter diesem Link abrufbar: deutsche-gemeinschaft.eu/de/auf-den-friedhofen-von-krndija-und-tomasanci-deutsche-grabsteine-zerstort

2014-04-14