Staatskommission für geheime Grabstätten

Wie die “Donaudeutschen Nachrichten” in ihrer aktuellen Ausgabe berichten, fasste die Regierung der Republik Serbien einen Beschluss, eine Staatskommission zur Auffindung und Markierung aller geheimen Grabstätten, in denen sich sterbliche Überreste der nach September 1944 Erschossenen befinden, zu gründen. Die Gründungssitzung dieser Kommission, welcher Vertreter staatlicher Institutionen, wissenschaftlicher Einrichtungen und diverse Fachleute angehören, fand am 12. November 2009 statt. “Unsere Aufgabe ist es die genaue Zahl festzustellen. Die Interpretation der Ereignisse erfolgt später”, erklärte Srdjan Cvetkovic, Mitglied der Kommission und Historiker am Instituts für Zeitgeschichte in Belgrad. Zwar gibt es für die geheimen Grabstätten keine Dokumente, die Erfahrungen aus Slowenien machen allerdings Mut. Dort wird seit 19 Jahren intensiv geforscht. 90 Prozent der gefundenen Grabstätten konnten durch Zeugen und verschiedene Meldungen entdeckt werden. Im “engeren Serbien” (das Gebiet südlich der Save und Donau) soll es rund 30 000 Grabstätten geben. Bisherige Erkenntnisse legen den Schluss nahe, dass im “engeren Serbien” weniger Grabstätten als in der Vojvodina existieren. In der Vojvodina wurden unter anderem rund 60 000 donauschwäbische Zivilisten umgebracht. Deshalb hat der Bundesverband der Landsmannschaft der Donauschwaben der Kommission bereits seine Mitarbeit sowie die Bereitstellung von Dokumenten angeboten. “Diese Kommission ist für uns Donauschwaben von eminenter Bedeutung, auch im Hinblick auf die Massengräber bei den Vernichtungslagern”, so der Bundesvorsitzende Hans Supritz.

Mehr zu diesem Thema auf der Internetseite der “Donaudeutschen Nachrichten”: www.donaudeutsche-speyer.de
Dort muss auf der Startseite lediglich die Ausgabe 01/2010 (PDF) angeklickt werden. Die entsprechenden Beiträge sind auf den Seiten 4 und 5 zu lesen.

2010-02-27