Die serbische Tageszeitung “Danas” (dt. Heute) schreibt am 28. Mai 2010

Neues von der Kommission zur Aufdeckung geheimer Massengräber

Beograd – Mitglieder der Kommission zur Aufdeckung geheimer Massengräber aus der Zeit nach dem 12. September 1944 werden in den kommenden Wochen Nachforschungen in den Archiven Serbiens über die Opfer wieder aufnehmen, um zu ergänzen, was die Sicherheitsagentur für Information in den vergangenen Jahren herausgefunden hat.
Momcilo Pavlovic, der Direktor des Institutes für Zeitgeschichte und Mitglied der Kommission äußert dem Tagblatt “Danas” gegenüber, dass in den Archiven alle Aufzeichnungen von Liquidationen von 1945, 1946 und 1947 durchforscht werden.
Zweifellos werden die Nachforschungen und Veröffentlichungen der Aufzeichnungen das Dilemma lösen, wie viele Menschen in Serbien umkamen, damit über die Zahl der Verschwundenen nicht mehr herumgerätselt wird, denn Menschen sind schließlich keine Zahlen. Einige Dokumente wurden vernichtet, aber nicht alle. Unsere bisherigen Nachforschungen zeigen, dass die Aufzeichnungen in den Archiven genaue Zahlen der Opfer aufdecken werden, ja sogar deren Namen – sagt Pavlovic. Er fügt noch hinzu, dass man erwarten kann, dass die Nachforschungen über die Opfer bis zum Herbst beendet sein werden.
Andererseits äußert der Historiker Bojan Dimitrijevic gegenüber dem Tagblatt “Danas”, dass die Einsicht in die Akten keinen großen Fortschritt in den Nachforschungen bringen wird.-Man glaubt, dass die damaligen zuständigen Beamten eine Vielzahl von Dokumenten über Liquidationen vernichtet haben. Viele Liquidierungen wurden aber auch ohne Gerichtsverhandlungen und Dokumentationen durchgeführt - so sagt Dimitrijevic.

2010-06-03