Museum für Donauschwaben in der Vojvodina

Brief aus der Batschka, Dezember 2012:

Liebe Landsleute,

wir sind Natalia und Zlatko Zvekic: eine Russlanddeutsche aus Sibirien und ein geborener Serbe, der zugleich Deutscher aus Überzeugung ist. Als wir im Jahre 2011 nach 25-jährigem Aufenthalt in Deutschland mit fünf Kindern nach Serbien kamen, wussten wir nicht genau, was dort auf uns zukommen würde. Nach einer langen Suche fanden wir schließlich unser Zuhause in Gajdobra (Batschka). Es war ein ehemaliges deutsches Haus, in welchem noch eine Wiege stand. Und so fing eine neue Geschichte an.

Gajdobra
Zlatko Zvekic, Natalia Zvekic und Jovica Stevic (von links nach rechts)

Wir erfuhren, dass besagte Wiege noch von den Donauschwaben hier geblieben war. Wir erfuhren außerdem, dass die Menschen, die für viele Jahrhunderte hier gelebt hatten, ihre Häuser verlassen mussten und diejenigen, die dort geblieben waren, große Tragödien erlitten. Wir suchten weiter und fanden vieles über die Donauschwaben heraus. Dabei trafen wir viele gute Menschen, mit denen wir eine Vereinigung gründeten, die Serben und Deutsche wieder verbinden soll: “Die Brücke”.

Gajdobra
Ehemaliger donauschwäbischer Hof in der Batschka: das neue Zuhause der Familie Zvekic

Gajdobra
Hier soll das Museum für die Donauschwaben entstehen

Brücken verbinden Menschen. Brücken verbinden Völker und Brücken verbinden solche Dinge, die schon vollkommen zerstört gewesen waren. In unserem Haus in Gajdobra wird nun das erste Museum der Donauschwaben in der Vojvodina das Licht der Welt erblicken. Viele deutsche Kirchen und Friedhöfe sind verlassen und verkommen. Wir kümmern uns um deren Erhaltung. Viele Hinrichtungsstätten der Donauschwaben sollen noch ausfindig gemacht werden. Helfen sie uns, dies zu tun.

Gajdobra
Innenansicht

Gajdobra
Wiege der einstigen donauschwäbischen Hausbesitzer

Die Wahrheit über die Donauschwaben und deren Schicksal ist noch immer ein Geheimnis für die Menschen in Serbien und in der ganzen Welt. Wir möchten, dass vor allem junge Menschen erfahren, was damals wirklich geschehen ist. Sie sollen keine Angst haben, dies mit uns heraus zu finden. Die Donauschwaben sollen in ihre historische Heimat kommen und sie kennen lernen. Wir helfen ihnen dabei. Außerdem gründen wir den ersten deutschen Sportklub in Serbien, indem auch die deutsche Sprache unterrichtet wird. Ja, hier spricht man auch wieder Deutsch! Bis bald in der Vojvodina!

Eure Natalia und Zlatko

Kontakt:
E-Post: Goldmar1@web.de

2012-12-04