Nationaltheater Sombor: Drama über Lager Gakowa

Wie die “Donaudeutschen Nachrichten – Mitteilungen für die Banater Schwaben, Donauschwaben und Deutschen aus Ungarn” in der Ausgabe vom Dezember 2015 (Folge 6, 61. Jahrgang) auf Seite 13 berichten, wurde am 16. Oktober 2015 im Nationaltheater in Sombor (Batschka/Vojvodina/Serbien) die neue Spielzeit mit einer besonderen Premiere eröffnet. Im ausverkauften Nationaltheater – unter den Gästen befanden sich zahlreiche Vertreter aus Wirtschaft, Kultur und Politik – wurde das Drama “Heimatbuch” nach dem Text von Kaca Celan aufgeführt. Als Regisseur fungierte Gorcin Stojanovic, der seit zwölf Jahren auf eine Gelegenheit gewartet hatte, die Geschichte um die Gefangenen des Lagers Gakowa nach dem Zweiten Weltkrieg in Szene zu setzen. In dem Stück “Heimatbuch” geht es um zwei donauschwäbische Familien, die dort um ihr Leben kämpfen. Streng bewacht von den Tito-Partisanen bleibt ihnen nur die Wahl zwischen Anpassung an das kommunistische System und Fluchtversuch. Das Drama der aus Serbien stammenden Autorin Kaca Celan wurde 1989 in Maria Theresiopel (Subotica) uraufgeführt. Das Nationaltheater Sombor bewirbt sich mit der Inszenierung von Gorcin Stojanovic für das internationale Theaterfestival “Sterijino pozorje”. Im Lager Gakowa starben von 1945 bis 1948 rund 8500 Deutsche, es war nach Rudolfsgnad im Banat das größte Vernichtungslager für die Donauschwaben.

2015-12-20