Neuauflage: “Ein weiter Weg” von Eva Frach-Fischler

Auf Grund der großen Nachfrage wurde das 1991 erschienene Buch (bereits vergriffen) überarbeitet und ergänzt. Seit März 2011 ist es nun in zweiter Auflage wieder erhältlich. Es geht dabei um die Lebenserinnerung einer Donauschwäbin, die 1933 in India (Syrmien/Vojvodina) als Angehörige der deutschen Minderheit geboren wurde.

Eva Frach-Fischler

1944 flüchtet sie mit ihrer Familie vor den Sowjet-Truppen und gelangt zunächst nach Tschechien. Bei der Rückkehr in die Heimat nach Kriegsende wird die Familie wie alle anderen heimkehrenden Donauschwaben bereits an der jugoslawischen Grenze gefangen genommen und in verschiedenen Konzentrationslagern interniert. Zwei Jahre muss die damals zwölfjährige Autorin in diesen Lagern zubringen, getrennt von den Eltern und der Schwester; nach dem Hungertod ihrer Großmutter im Januar 1946 im Lager Gakowa (Batschka) monatelang ganz auf sich gestellt. 1947 glückt die abenteuerliche Flucht über Ungarn nach Österreich. Eine vorläufige Heimstätte findet die wiedervereinte Familie in dem kleinen Ort Handenberg im Bezirk Braunau in Oberösterreich, wo für Eva eine zarte Liebesromanze beginnt. Die plötzliche Entscheidung des Vaters, 1949 nach Frankreich auszuwandern, droht ihr ein Ende zu setzen. Doch im Briefwechsel festigt sich die Beziehung. Die Bürokratie, bedingt durch die politische Lage der Nachkriegszeit, macht es dem Paar allerdings nicht leicht, über die Grenzen hinweg zusammenzukommen. Staatenlos, ohne Papiere, und noch dazu minderjährig (unter 21 Jahre) zu sein, das bedeutet einen jahrelangen Papierkrieg. Erst 1953 kann in Frankreich Verlobung gefeiert werden. 1954 gelingt es der Autorin endlich, nach Österreich zurückzukehren, um hier ihren geliebten Sepp zu heiraten. Österreich wird im Lauf der Jahre zu ihrer neuen Heimat.

Ergänzt wird der Erlebnisbericht “Ein weiter Weg” durch Informationen über die Geschichte der Donauschwaben und Berichte über die kulturellen Aktivitäten der Donauschwaben im Bezirk Braunau heute. Episoden und Schilderungen aus der frühen Kindheit in ihrem Geburtsort India runden das Bild von der donauschwäbischen Heimat ab und schließen den Kreis zum Anfang des Buches. Zahlreiche Bilder geben Zeugnis von einer längst vergangenen Zeit und bereichern das Geschriebene, andere Bilder sind neueren Datums und vervollständigen die jeweiligen Berichte. Außerdem sind Graphiken, Landkarten und Noten zu Lagerliedern enthalten.

Frach-Fischler, Eva: Ein weiter Weg. Lebenserinnerungen einer Donauschwäbin.
2. Auflage.- Braunau 2011. 168 Seiten, 41 Fotos, 3 Landkarten, 2 Graphiken, 3 Lagerlieder mit Noten. 15 Euro.

Bezugsadresse:
Eva Frach, Georg-Plattner-Str. 2, A-5280 Braunau, Österreich
ePost: Josef.Frach@utanet.at
Tel. +43 7722 87565

2011-07-11