Filipowa (heute: Backi Gracac): Rund 120 Filipowaer hielten sich vom 29. Mai bis 3. Juni 2013 in ihrer Heimatgemeinde auf, um der Gründung ihres Ortes vor 250 Jahren zu gedenken. Ein Drittel der Teilnehmer wurde erst nach der Vertreibung geboren. Am eigentlichen Gedenktag, dem 31. Mai, wurden die Reiseteilnehmer von der Direktorin durch die Schule geführt. In diesem Gebäude befand sich einst das Kloster, in welchem die Armen Schulschwestern Unserer Lieben Frau ebenfalls eine Schule betrieben hatten. Anschließend war der Große Saal des Bürgerhauses für die 120 Donauschwaben festlich gedeckt. Dabei übergaben die Filipowaer dem amtierenden Standesbeamten Branko Pokrajac eine Kopie des Bildes “Brotzeit der Grasmäher” des Malers Sebastian Leicht, der aus dem Nachbarort Batsch-Brestowatz stammt. Branko Pokrajac ist ein großer Anhänger von Sebastian Leicht. Die eigentliche Jubiläumsfeier fand am Nachmittag auf dem Friedhof statt. “1938 hat man die 175-Jahr-Feier der Ansiedlung Filipowas als das größte Fest seiner Geschichte gefeiert. Wir dagegen feierten das 250-Jahr-Jubiläum auf dem Friedhof. Dies ist eine beklemmende, ja makabre Tatsache”, kommentierte HOG-Sprecher Adam Kupferschmidt. Als die Tito-Partisanen im Oktober 1944 in Filipowa das Kommando übernahmen, befanden sich noch 3546 Personen im Ort. 1136 donauschwäbische Zivilisten fielen dem anschließenden Terror zum Opfer. Die größte Katastrophe war die Ermordung von 212 Männern auf der Heuwiese in einer einzigen Nacht (25. Novembers 1944). Vor dem Zweiten Weltkrieg lebten etwas mehr als 5000 Personen in Filipowa (Batschka).
Gakowa: Im März 2012 wurde in Gakowa (Batschka) das 2004 eingeweihte Denkmal für die mindestens 8500 Donauschwaben eingeweiht, die in diesem Vernichtungslager zwischen 1945 und 1948 zu Tode gekommen waren. Über diesen Vorfall berichteten wir ausführlich (mehr hierzu im “Archiv Serbien” unter: Denkmälerschändung in Gakowa). Knapp 17 Monate später sind nun die Schäden behoben. Die Texttafeln wurden erneuert, die weißen Marmorplatten durch widerstandsfähigere hellgraue Granitplatten ersetzt. Der Großteil der Kosten wurde von der Stadt Sombor übernommen, einen geringeren Teil steuerte der Bundesverband der Landsmannschaft der Donauschwaben aus den Gedenkstätten-Rücklagen bei. “Mit dieser Lösung hat die Stadt Sombor gezeigt, dass sie sich für die 2004 errichtete Gedenkstätte mitverantwortlich fühlt. Daraus spricht eine Nachhaltigkeit des vor Jahren begonnenen Versöhnungsprozesses zwischen unseren beiden Völkern”, so Hans Supritz, der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft der Donauschwaben in Deutschland, der sich zudem bei Anton Beck bedankte. Der Vorsitzende des Vereins der deutschen Minderheit “St. Gerhard” betreut die Gedenkstätte und überwachte die Instandsetzungsarbeiten.
Syrmisch-Mitrowitz: Am Freitag, dem 13. September 2013 wird in Syrmisch-Mitrowitz (Sremska Mitrovica) auf dem Gelände des ehemaligen Lagers “Svilara” ein Denkmal eingeweiht. Dieses Denkmal befindet sich unmittelbar bei den Massengräbern. Zwischen August 1945 und Mai 1947 starben rund 2000 Donauschwaben an Hunger, Krankheit und Kälte. Es handelte sich dabei vornehmlich um Kinder, Frauen und alte Menschen. Der Gedenkstein wurde von Jovica Stevic bereits aufgestellt (mehr über Jovica Stevic im “Archiv Serbien” unter: Vortrag Stevic und Silbernes Ehrenzeichen für DI Jovica Stevic). Um die mit Blut der Donauschwaben getränkte Erde zu symbolisieren, steht der Gedenkstein auf einem roten Plateau. Eingefriedet wurde das Gelände von Stevic ganz bewusst mit Maulbeerbäumen. Eine Texttafel wird auf das Lager und die Toten hinweisen. Zur Einweihung des Denkmals laden die Landsmannschaft der Donauschwaben in Deutschland sowie der Verein für serbisch-deutsche Zusammenarbeit, Zweigstelle Syrmisch-Mitrowitz ein.
Am 13. September 2013 eingeweiht: Gedenkstein mit zweisprachigem Text in Syrmisch-Mitrowitz - Foto: Jovica Stevic
Serbische Tageszeitung Dnevnik Novi Sad (Neusatz/Vojvodina) vom 14. September 2013
13. September 2013: Einweihung des Denkmals in Syrmisch-Mitrowitz - Foto: Jovica Stevic
13. September 2013 in Syrmisch-Mitrowitz: Die Geistlichkeit leistet Beistand - Foto: Jovica Stevic